EN 1090 – von Zertifizierung nach DIN EN 1090 bis CE-Kennzeichnung

Das Normblatt ist für die Herstellung von tragenden Bauteilen aus Stahl und Aluminium von großer Bedeutung. Es legt die Anforderungen an den Konformitätsnachweis, die werkseigene Produktionskontrolle, die Herstellerzertifizierung und die CE-Kennzeichnung fest. Die Einhaltung der DIN EN 1090 ist für den Hersteller für das Inverkehrbringen von Tragwerken aus Stahl und Aluminium verbindlich.

Ausnahmen für „Kleinbetriebe“ gibt es keine.

Hintergrund und Anwendungsbereich der DIN EN 1090

Die Bedeutung der Norm liegt darin, dass sie eine einheitliche Grundlage für die Herstellung von tragenden Bauteilen aus Stahl und Aluminium schafft. Durch die Einhaltung des Standards können Hersteller sicherstellen, dass ihre Bauteile den erforderlichen technischen Anforderungen entsprechen und somit sicher und zuverlässig sind.

Darüber hinaus wird ermöglicht, dass freier Warenverkehr innerhalb Europas erfolgen kann. Inverkehrbringer, die die EN 1090 erfüllen, können ihre Bauteile ohne technische Handelshemmnisse in die Europäische Gemeinschaft liefern. Dies erleichtert den internationalen Handel und fördert die Zusammenarbeit zwischen Zweit- und Drittländern.

Die EN 1090 deckt den Anwendungsbereich von Stahl- und Aluminiumkonstruktionen ab. Gemäß des Standards umfasst der Anwendungsbereich strukturelle kaltgeformte Bauteile und Verkleidungen gemäß EN 1993-1-3 und EN 1999-1-4. Es ist wichtig zu beachten, dass die Norm keine Konformitätsbewertung von Komponenten für abgehängte Decken, Schienen oder Schwellen für den Einsatz in Eisenbahnsystemen abdeckt. Es können jedoch spezifische Spezifikationen für bestimmte Stahl- und Aluminiumkomponenten entwickelt worden sein, die Vorrang haben, wenn sie nicht den Anforderungen dieser Norm entsprechen. Ein Beispiel dafür ist EN 13084-7 für einwandige Stahlkamine und Stahlliner.

EN 1090-1: Anforderungen an den Hersteller und Zertifizierung (Akkreditierung)

Gemäß EN 1090-1 müssen Stahlbaubetriebe bestimmte Anforderungen hinsichtlich der Rückverfolgbarkeit von Komponenten und der Aufbewahrung von Dokumenten erfüllen. Es ist festgelegt, dass Hersteller ein schriftliches Prüfverfahren einführen müssen, um sicherzustellen, dass die Bauteile den Spezifikationen entsprechen und korrekt in der Bauteilherstellung verwendet werden.

Die Spezifikationen der bei der Herstellung verwendeten Komponenten müssen gemäß den FPC-Verfahren des Herstellers aufbewahrt werden. Die Aufbewahrungsdauer ist in den schriftlichen Verfahren des Inverkehrbringers festgelegt. Es ist wichtig, dass die Aufzeichnungen ausreichend detailliert und genau sind, um nachzuweisen, dass die Konstruktionsverantwortung des Herstellers zufriedenstellend erfüllt wurde.

Darüber hinaus muss der Inverkehrbringer Verfahren festlegen, um sicherzustellen, dass die angegebenen Werte und Klassen aller Merkmale beibehalten werden. Die Prüfung der Merkmale und die Probenahmeverfahren für ein Bauteil oder eine Bauteilfamilie sind gemäß Tabelle 2 des Normblattes durchzuführen.

EN 1090-1 legt auch Anforderungen für den Umgang mit nicht konformen Produkten fest. Hersteller müssen über schriftliche Verfahren verfügen, wie mit nicht konformen Produkten umzugehen ist. Solche Vorkommnisse müssen aufgezeichnet und die Aufzeichnungen gemäß den schriftlichen Verfahren des Herstellers aufbewahrt werden. Die Verfahren müssen den Anforderungen von EN 1090-2 oder EN 1090-3 entsprechen, je nachdem, welche Norm anwendbar ist.

Zertifizierung nach DIN EN 190

Die Herstellerzertifizierung nach EN 1090 ist ein wichtiger Bestandteil des Standards und wird von einer benannten Stelle (Herstellerzertifizierungsstelle oder Notified Body) durchgeführt. Die Zertifizierung ist erforderlich, um die Konformität der werkseigenen Produktionskontrolle (WPK) und die Einhaltung der festgelegten wesentlichen Produkteigenschaften der Bauteile nachzuweisen.

Die Zertifizierung der werkseigenen Produktionskontrolle ist Voraussetzung für die CE-Kennzeichnung der Stahl- und Aluminiumbauteile und den damit verbundenen freien Warenverkehr innerhalb der Europäischen Union (EU). Durch die Akkreditierung wird nicht nur die Qualifikation des Personals und die technische Ausstattung des Herstellers nachgewiesen, sondern auch die Einhaltung der festgelegten Qualitätsstandards der Bauteile.

Die Zertifizierung erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst findet ein Vorgespräch statt, in dem die Anforderungen und der Ablauf der Zertifizierung besprochen werden. Danach kann ein Antrag auf Zertifizierung gestellt werden . Optional kann ein Voraudit durchgeführt werden, um die Eignung des vorhandenen WPK-Systems zur normgerechten Herstellung der Bauteile zu überprüfen .

Die eigentliche Akkreditierung beginnt mit einer Erstinspektion, bei der geprüft wird, ob das vorhandene WPK-System den Anforderungen der Norm entspricht. Sind alle erforderlichen Kriterien erfüllt, wird das “Zertifikat über die Konformität der werkseigenen Produktionskontrolle” ausgestellt. Die Gültigkeit des Zertifikats ist auf maximal 3 Jahre begrenzt.

Nach der Zertifizierung erfolgt eine laufende Überwachung, die je nach Ausführungsklasse und Überwachungsintervall entweder durch Audits im Betrieb oder durch Überwachungsbögen erfolgt.

Die Herstellerzertifizierung nach EN 1090 hat mehrere Vorteile. Durch die Akkreditierung sind die Produkte in der EU frei handelbar und es wird Rechtssicherheit in der Europäischen Gemeinschaft erreicht. Darüber hinaus werden nationale technische Regeln durch eine verbindliche europäische Norm ersetzt. Die Zertifizierung und Überwachung der werkseigenen Produktionskontrolle erfolgt durch anerkannte Stellen wie z.B. den TÜV Rheinland

Konformitätsnachweis, Zertifizierung der werkseigenen Produktionskontrolle und CE-Kennzeichnung

Gemäß EN 1090-1 legt die Norm die Anforderungen an den Konformitätsnachweis, die werkseigene Produktionskontrolle und die CE-Kennzeichnung für Stahl- und Aluminiumbauteile fest, die als Bauprodukte in den Verkehr gebracht werden .

Der Konformitätsnachweis beinhaltet die Bestätigung, dass die Bauteile den festgelegten Anforderungen entsprechen. Dieser Nachweis kann durch verschiedene Elemente erbracht werden, wie z.B. durch Erstprüfungen des Bauprodukts, Prüfungen von Proben im Werk oder auf der Baustelle, ständige Eigenüberwachung der Produktion durch die werkseigene Produktionskontrolle und Überwachung durch eine notifizierte Überwachungsstelle.

Die werkseigene Produktionskontrolle (WPK) ist ein System qualitätssichernder Maßnahmen, das sicherstellt, dass die Bauteile gemäß den festgelegten Anforderungen hergestellt werden. Die WPK umfasst Verfahrens- und Arbeitsanweisungen sowie Prozessbeschreibungen für verschiedene Prozesse wie Bemessung, Schweißen, mechanische Verbindungsmittel und Korrosionsschutz. Die WPK muss dokumentiert und kontinuierlich überwacht, beurteilt und genehmigt werden .

Die CE-Kennzeichnung ist eine Voraussetzung für den freien Warenverkehr innerhalb der Europäischen Union (EU). Sie bestätigt, dass die Bauprodukte den geltenden europäischen Normen entsprechen. Die CE-Kennzeichnung wird durch den Hersteller angebracht und beinhaltet das CE-Symbol sowie weitere Informationen wie die Identifikationsnummer der benannten Stelle und die Leistungserklärung. Die Zertifizierung der werkseigenen Produktionskontrolle ist eine Voraussetzung für die CE-Kennzeichnung

EN 1090-2: Technische Regeln für die Herstellung von Stahltragwerken

Gemäß EN 1090-2 beschreiben die technischen Regeln die Anforderungen an die Herstellung von Stahltragwerken. Die Norm enthält die technischen Regeln und Anforderungen für die Herstellung, die Prüfung und den Korrosionsschutz von Stahltragwerken. Sie behandelt spezifische Verfahren wie mechanische Verbindungen, Schweißen, Korrosionsschutz und Montage von Stahltragwerken.

EN 1090-3 dagegen enthält die technischen Regeln und Anforderungen für die Ausführung von Aluminiumtragwerken. Die Norm legt die Anforderungen an die Herstellung, die Prüfung und den Korrosionsschutz von Tragwerken aus Aluminium fest.

Die technischen Regeln und Anforderungen in EN 1090-2 und EN 1090-3 umfassen verschiedene Aspekte, die bei der Herstellung von Stahl- und Aluminiumtragwerken zu berücksichtigen sind. Dazu gehören unter anderem

  •  Konformitätsnachweis: Die Bauteile müssen den festgelegten Anforderungen entsprechen und dies durch den Konformitätsnachweis belegen.
  • WPK: Die Inverkehrbringer müssen ein System von Qualitätssicherungsmaßnahmen anwenden, um sicherzustellen, dass die Bauteile entsprechend den festgelegten Anforderungen hergestellt werden .
  • Herstellerzertifizierung und CE-Kennzeichnung: Die Inverkehrbringer müssen die werkseigene Produktionskontrolle zertifizieren lassen und die CE-Kennzeichnung anbringen, um die Konformität der Bauteile mit den geltenden Normen zu bestätigen.
  • Maß- und Formtoleranzen: Die geometrischen Toleranzen der Bauteile müssen den Anforderungen der EN 1090-2 und EN 1090-3 entsprechen.
  • Schweißbarkeit: Wenn Stahl- und Aluminiumtragwerke als schweißbar deklariert werden sollen, müssen sie aus schweißbaren Konstruktionswerkstoffen bestehen.
  • Bruchzähigkeit: Bei Stahltragwerken müssen die Bauteile die geforderten Eigenschaften hinsichtlich der Bruchzähigkeit erfüllen.
  • Korrosionsschutz: Die Bauteile müssen entsprechend den Anforderungen an den Korrosionsschutz behandelt sein.

Die Anforderungen an die mechanischen Verbindungsmittel, das Schweißen, den Korrosionsschutz und die Montage von Stahltragwerken nach EN 1090-2 sind in den technischen Regeln festgelegt.

  1. Mechanische Verbindungsmittel: Die Norm legt Anforderungen an die Auswahl und Anwendung von mechanischen Verbindungsmitteln wie Schrauben, Bolzen, Nieten und Schweißbolzen fest. Diese Verbindungsmittel müssen die festgelegten Anforderungen an Festigkeit, Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit erfüllen
  2. Schweißen: Die Norm legt Anforderungen an das Schweißen von Stahltragwerken fest. Es wird gefordert, dass die Schweißarbeiten von geprüften Schweißern oder Bedienern durchgeführt werden. Je nach Anwendungsfall muss eine Schweißanweisung (WPS) vorliegen. Ab einer bestimmten Ausführungsklasse (EXC 2, EXC 3 und EXC 4) ist die Schweißaufsicht während der Ausführung der Schweißarbeiten durch ausreichend qualifiziertes Schweißaufsichtspersonal sicherzustellen. Die Bewertungsgruppe für die Bewertung der Schweißnaht ist abhängig von der Ausführungsklasse. Die Qualifizierung des Schweißverfahrens ist ebenfalls abhängig von der Ausführungsklasse, dem Grundwerkstoff und dem Mechanisierungsgrad.
  3. Korrosionsschutz: Die Norm legt Anforderungen an den Korrosionsschutz von Stahlbauten fest. Die Bauteile sind entsprechend den Anforderungen an den Korrosionsschutz zu behandeln. EN 1090-2 gibt Hinweise zur Anwendung eines Korrosionsschutzsystems und legt Anforderungen an die Oberflächenvorbereitung des Stahls als Vorbehandlung in Abhängigkeit von den Expositionsbedingungen fest.
  4. Montage: Die Norm enthält auch Anforderungen an die Montage von Stahltragwerken. Diese Anforderungen umfassen Aspekte wie die richtige Positionierung und Ausrichtung der Bauteile, die Verwendung geeigneter Montagetechniken und -werkzeuge sowie die Überprüfung der Montagequalität

Diese Anforderungen stellen sicher, dass die mechanischen Verbindungen, das Schweißen, der Korrosionsschutz und die Montage von Stahltragwerken gemäß den festgelegten Qualitätsstandards und Sicherheitsanforderungen ausgeführt werden. Die Einhaltung dieser Anforderungen gewährleistet die Integrität und Stabilität von Stahltragwerken.

Prüfung von Schweißnähten

Die Prüfung von Schweißverbindungen und die Durchführung von zerstörungsfreien Prüfungen spielen gemäß EN 1090-2 eine entscheidende Rolle, um die Qualität und Sicherheit von Stahltragwerken zu gewährleisten.

Es kann in zerstörende und zerstörungsfreie Prüfungen unterteilt werden. Zu den zerstörenden Prüfungen zählen Verfahren wie Biegeversuch, Zugversuch, Kerbschlagbiegeversuch, Härtemessung und metallographische Schliffe. Diese Prüfungen werden eingesetzt, um die Festigkeit, Dauerhaftigkeit und Zuverlässigkeit von Schweißverbindungen zu überprüfen.

Zu den zerstörungsfreien Prüfungen gehören die Sichtprüfung (VT), die Oberflächenrissprüfung (PT, MT), die Ultraschallprüfung (UT) und die Durchstrahlungsprüfung (RT). Diese Prüfungen ermöglichen die Erkennung von Oberflächen- und inneren Unregelmäßigkeiten in Schweißverbindungen, ohne die Verbindungen zu zerstören.

EN 1090-2 legt fest, dass verschiedene Prüfungen vor und während des Schweißens durchgeführt werden müssen. Diese Prüfungen müssen in einem Prüfplan enthalten sein und die Anforderungen des relevanten Teils der EN ISO 3834 erfüllen. Die Auswahl der Prüfverfahren für die zerstörungsfreie Prüfung von Schweißverbindungen sollte in Übereinstimmung mit EN ISO 17635 erfolgen. Im Allgemeinen werden für Stumpfnähte die Ultraschall- oder Durchstrahlungsprüfung und für Kehlnähte die Eindringprüfung oder die Magnetpulverprüfung eingesetzt. Darüber hinaus sind alle Schweißnähte über ihre gesamte Länge einer Sichtprüfung zu unterziehen.

Die Prüfung von Schweißverbindungen und die Durchführung zerstörungsfreier Prüfungen sind von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Schweißverbindungen den festgelegten Qualitätsstandards entsprechen und die erforderliche Festigkeit und Zuverlässigkeit aufweisen. Durch diese Prüfungen können mögliche Fehler und Unregelmäßigkeiten frühzeitig erkannt und behoben werden, um die Sicherheit und Leistungsfähigkeit von Stahltragwerken zu gewährleisten.

Bedeutung von EN 1090 für die Bauindustrie

Gemäß EN 1090-2 müssen bei der Herstellung von Stahltragwerken auch die Design- und Herstellungsvorschriften aus anderen Normen und Eurocodes eingehalten werden .

Eurocodes im Überblick

Diese Vorschriften umfassen unter anderem:

  1. EN 1990: Eurocode – Grundlagen der Tragwerksplanung
  2. EN 1991: Eurocode 1 – Einwirkungen auf Tragwerke
  3. EN 1992: Eurocode 2 – Bemessung und Konstruktion von Stahlbeton- und Spannbetontragwerken
  4. EN 1993: Eurocode 3 – Bemessung und Konstruktion von Stahltragwerken
  5. EN 1994: Eurocode 4 – Bemessung und Konstruktion von Verbundtragwerken aus Stahl und Beton
  6. EN 1995: Eurocode 5 – Bemessung und Konstruktion von Holzbauwerken
  7. EN 1996: Eurocode 6 – Bemessung und Konstruktion von Mauerwerksbauwerken
  8. EN 1997: Eurocode 7 – Entwurf, Berechnung und Bemessung in der Geotechnik
  9. EN 1998: Eurocode 8 – Bemessung von Bauwerken gegen Erdbeben
  10. EN 1999: Eurocode 9 – Bemessung und Konstruktion von Aluminiumtragwerken

Diese Normen und Eurocodes enthalten spezifische Anforderungen und Vorschriften für die Gestaltung und Herstellung von Tragwerken aus verschiedenen Materialien wie Stahl, Beton, Holz und Aluminium. Sie legen unter anderem die Lastannahmen, Bemessungsverfahren, Materialanforderungen und Konstruktionsprinzipien fest.

Verfügbarkeit von Standards

Um sicherzustellen, dass Stahltragwerke den geltenden Normen und Anforderungen entsprechen und die erforderliche Festigkeit, Standsicherheit und Sicherheit aufweisen, ist die Verfügbarkeit einschlägiger Bemessungs- und Ausführungsnormen innerhalb der Normengruppe, zu der EN 1090 gehört, erforderlich.

Die Normengruppe, zu der EN 1090 gehört, umfasst verschiedene Normen und Eurocodes, die spezifische Anforderungen und Vorschriften für den Entwurf, die Herstellung und die Prüfung von Tragwerken aus verschiedenen Materialien wie Stahl, Beton, Holz und Aluminium festlegen. Diese Normen und Eurocodes wurden entwickelt, um sicherzustellen, dass Tragwerke den während ihres Lebenszyklus auftretenden Belastungen standhalten und die geforderte Lebensdauer erreichen.

Die Einhaltung dieser Entwurfs- und Ausführungsnormen ist von entscheidender Bedeutung, um sicherzustellen, dass Stahltragwerke den festgelegten Qualitätsstandards entsprechen und die erforderliche Festigkeit, Stabilität und Sicherheit aufweisen. Die Einhaltung dieser Normen stellt sicher, dass die Tragwerke den Belastungen standhalten, denen sie ausgesetzt sind, seien es Wind- und Schneelasten, Erdbeben oder andere Einwirkungen.

Darüber hinaus ermöglicht die Verfügbarkeit einschlägiger Bemessungs- und Ausführungsnormen den Herstellern die Anwendung einheitlicher Verfahren und Methoden bei der Bemessung, Herstellung und Prüfung von Stahltragwerken. Dies erleichtert die Kommunikation und den Informationsaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren der Baubranche, einschließlich Herstellern, Ingenieuren, Architekten und Aufsichtsbehörden.

Die Einhaltung dieser Normen trägt auch zur Sicherheit der Bauwerke und ihrer Nutzer bei. Die Anwendung standardisierter Verfahren und Methoden verringert das Risiko von Fehlern und Mängeln, die zu Tragwerksproblemen oder sogar zum Versagen von Tragwerken führen können.

Insgesamt ist die Verfügbarkeit relevanter Bemessungs- und Ausführungsnormen innerhalb der Normengruppe von großer Bedeutung, um sicherzustellen, dass Stahltragwerke den geltenden Normen und Anforderungen entsprechen und die erforderliche Festigkeit, Standsicherheit und Sicherheit aufweisen. Die Einhaltung dieser Normen gewährleistet die Qualität und Zuverlässigkeit der Tragwerke und schützt die Sicherheit der Bauwerke und der Personen, die sie benutzen.

Konformitätsbewertung und werkseigene Produktionskontrolle

Gemäß EN 1090-1 sind die Anforderungen an die werkseigene Produktionskontrolle (WPK) festgeleg. Die WPK ist ein System an qualitätssichernden Maßnahmen, das sicherstellt, dass die Herstellung von Stahl- und Aluminiumbauteilen den festgelegten Standards und Anforderungen entspricht.

Die Werkseigene Produktionskontrolle umfasst verschiedene Aspekte, die dokumentiert und umgesetzt werden müssen:

  1. Einführung, Aufrechterhaltung und Dokumentation der WPK: Der Hersteller ist dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass die WPK in seinem Unternehmen eingeführt, aufrechterhalten und dokumentiert wird.
  2. Verfahrens- und Arbeitsanweisungen: Die WPK soll durch Verfahrens- und Arbeitsanweisungen sowie Prozessbeschreibungen dokumentiert werden. Diese Anweisungen sollen die speziellen Prozesse wie Bemessung, Schweissen, mechanische Verbindungsmittel und Korrosionsschutz abdecken.
  3. Anforderungen der Schweissqualitätsnorm ISO 3834: Die Anforderungen der Schweissqualitätsnorm ISO 3834 müssen im Unternehmen eingeführt und umgesetzt werden.
  4. Erstprüfung: Vor der Herstellung des betreffenden Produktes muss der Hersteller eine Erstprüfung durchführen, um sicherzustellen, dass er über alle Voraussetzungen zur Herstellung verfügt.

Die werkseigene Produktionskontrolle ist ein wesentliches Element gemäß EN 1090-1, um sicherzustellen, dass die Herstellung von Stahl- und Aluminiumbauteilen den festgelegten Standards und Anforderungen entspricht. Durch die Einführung und Umsetzung der WPK können potenzielle Mängel und Unregelmäßigkeiten frühzeitig erkannt und behoben werden, um die Qualität und Sicherheit der Bauteile zu gewährleisten.

Inspektionsverfahren und Rückverfolgbarkeit

Inspektionsverfahren: Der Hersteller muss ein schriftliches Inspektionsverfahren implementieren, um zu überprüfen und aufzuzeichnen, ob die Bestandteile den Spezifikationen entsprechen. Dieses Verfahren umfasst die Überprüfung und Aufzeichnung, ob die Bestandteile den Anforderungen entsprechen und ob sie korrekt in der Komponentenherstellung verwendet werden. Die Inspektionsverfahren sollen sicherstellen, dass die Bestandteile den festgelegten Standards und Anforderungen entsprechen und dass ihre Qualität und Konformität bewertet werden kann.

Rückverfolgbarkeit von Bestandteilen: Die Rückverfolgbarkeit von Bestandteilen ist ein weiterer wichtiger Aspekt gemäß EN 1090-1. Gemäß EN 1090-2 und EN 1090-3 müssen die Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit von Bestandteilen erfüllt werden. Dies bedeutet, dass der Hersteller sicherstellen muss, dass die Bestandteile den Spezifikationen entsprechen und dass ihre Herkunft nachverfolgt werden kann. Die Spezifikationen für die Bestandteile, die in der Herstellung verwendet werden, müssen gemäß den Verfahren der werkseigenen Produktionskontrolle aufbewahrt werden.

Kontrolle der Merkmale

Gemäß des Normblattes muss der Hersteller Verfahren zur Kontrolle der Merkmale implementieren, um sicherzustellen, dass die deklarierten Werte und Klassen aller Merkmale eingehalten werden. Die Kontrolle der Merkmale und die Probenahmemethoden für eine Komponente oder eine Bauteilfamilie müssen gemäß Tabelle 2 erfolgen.

Die Kontrolle der Merkmale umfasst verschiedene Aspekte wie Toleranzen auf Abmessungen und Form, Schweißbarkeit, Bruchzähigkeit von Stahlbauprodukten, Reaktion auf Feuer, Freisetzung von Cadmium und radioaktiver Strahlung, Haltbarkeit und strukturelle Eigenschaften wie Tragfähigkeit, Verformungsgrenze und Ermüdungsfestigkeit .

Die Kontrolle der Merkmale erfolgt durch Inspektion und Prüfung gemäß EN 1090-2 oder EN 1090-3. Der Hersteller muss eine schriftliche Inspektions- und Prüfplan implementieren, um zu überprüfen und aufzuzeichnen, ob die hergestellten Komponenten den Spezifikationen entsprechen [11] .

Die Kontrolle der Merkmale von Bauteilen ist entscheidend, um sicherzustellen, dass die Komponenten den festgelegten Standards und Anforderungen entsprechen und die erforderliche Qualität und Konformität aufweisen. Durch die Kontrolle der Merkmale können potenzielle Mängel und Unregelmäßigkeiten frühzeitig erkannt und behoben werden, um die Sicherheit und Zuverlässigkeit der Bauteile zu gewährleisten [1] .

Es ist wichtig zu betonen, dass die Kontrolle der Merkmale von Bauteilen nicht nur die Einhaltung der spezifischen Anforderungen gemäß EN 1090-1 umfasst, sondern auch die Einhaltung anderer relevanter Normen und Eurocodes, wie z.B. EN 1990, EN 1991, EN 1993, EN 1994, EN 1998 und EN 1999 [6] [9] .

Fazit und Handlungsempfehlungen

Die EN 1090-1 und EN 1090-2 sind wichtige Normen im Bereich der werkseigenen Produktionskontrolle (WPK) und der Herstellung von Stahl- und Aluminiumbauteilen gemäß EN 1090. Hier sind die wichtigsten Punkte dieser Normen:

EN 1090-1:

  • Die EN 1090-1 legt die Anforderungen an den Konformitätsnachweis, die werkseigene Produktionskontrolle, die Herstellerzertifizierung und die CE-Kennzeichnung für Stahl- und Aluminiumbauteile fest, die als Bauprodukte in den Verkehr gebracht werden .
  • Die WPK ist ein zentraler Bestandteil gemäß EN 1090-1 und umfasst qualitätssichernde Maßnahmen für Personal, Einrichtungen, Bemessung, Werkstoffe, Bauteilspezifikationen, Prüfungen und nichtkonforme Produkte.
  • Die WPK muss durch Verfahrens- und Arbeitsanweisungen sowie Prozessbeschreibungen dokumentiert werden, die spezielle Prozesse wie Bemessung, Schweißen, mechanische Verbindungsmittel und Korrosionsschutz abdecken.
  • Die EN 1090-1 definiert Ausführungsklassen (EXC) für Stahlkomponenten in EN 1090-2 und für Aluminiumkomponenten in EN 1090-3.
  • Die Herstellung von Stahltragwerken muss gemäß den Anforderungen der WPK und den spezifischen Anforderungen der Ausführungsklasse erfolgen.
  • Die EN 1090-1 legt auch Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit von Bestandteilen und die Kontrolle der Merkmale von Bauteilen fest.

EN 1090-2:

  • Die EN 1090-2 umfasst die technischen Regeln und Anforderungen für die Herstellung, Prüfung und Montage von Stahltragwerken.
  • Die Ausführung von Stahltragwerken wird in verschiedenen Ausführungsklassen (EXC) klassifiziert, die in EN 1090-2 definiert sind.
  • Die Herstellung von Stahltragwerken muss gemäß den Anforderungen der WPK und den spezifischen Anforderungen der Ausführungsklasse erfolgen.
  • Die EN 1090-2 legt Anforderungen an die Schweissarbeiten fest, einschließlich der Qualifikation der Schweisser, der Schweissanweisungen und der Schweissaufsicht.
  • Die EN 1090-2 definiert auch Toleranzen für geometrische Abweichungen und andere Eigenschaften von Stahltragwerken.

Die Einhaltung der Norm EN 1090 ist von großer Bedeutung sowohl für Inverkehrbringer als auch für Bauunternehmen. Diese Norm legt die Anforderungen an den Konformitätsnachweis, die werkseigene Produktionskontrolle, die Herstellerzertifizierung und die CE-Kennzeichnung für Stahl- und Aluminiumbauteile fest, die als Bauprodukte in den Verkehr gebracht werden.

Für Inverkehrbringer, die Bauprodukte auf den Markt bringen, ist die Einhaltung der Norm EN 1090 von entscheidender Bedeutung, um den freien Warenverkehr innerhalb Europas zu gewährleisten. Durch die CE-Kennzeichnung, die auf der Konformität mit der Norm basiert, können Inverkehrbringer die Konformität ihrer Produkte mit den geltenden europäischen Richtlinien und Normen nachweisen. Dies ist ein wichtiges Signal für Kunden und Auftraggeber, dass die Produkte den erforderlichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen.

Für Bauunternehmen ist die Einhaltung der Norm EN 1090 ebenfalls von großer Bedeutung. Die Norm legt Anforderungen an die werkseigene Produktionskontrolle fest, die sicherstellen, dass die hergestellten Stahl- und Aluminiumbauteile den festgelegten Standards entsprechen. Durch die Implementierung der werkseigenen Produktionskontrolle können Bauunternehmen die Qualität und Konformität ihrer hergestellten Bauteile gewährleisten. Dies ist besonders wichtig, da Stahl- und Aluminiumbauteile eine wesentliche Rolle in der Tragfähigkeit und Sicherheit von Bauwerken spielen.

Darüber hinaus ist die Einhaltung der Norm EN 1090 auch für Bauunternehmen von rechtlicher Bedeutung. Die Norm ist in vielen Ländern verbindlich anzuwenden, einschließlich der Schweiz. Die Nichteinhaltung der Norm kann zu rechtlichen Konsequenzen führen, wie beispielsweise Bußgeldern oder dem Verbot, Bauprodukte auf den Markt zu bringen.

  • Empfehlung, sich mit den relevanten Design- und Ausführungsstandards vertraut zu machen und die Konformitätsbewertung sorgfältig durchzuführen

Schlusswort

Die Norm EN 1090 spielt eine entscheidende Rolle in der Bauindustrie und ist von großer Bedeutung für die Hersteller von Stahl- und Aluminiumbauteilen sowie für Bauunternehmen. Durch die Einhaltung der Norm können Hersteller die Konformität ihrer Produkte mit den geltenden Standards nachweisen und die Qualität und Sicherheit ihrer Bauteile gewährleisten.

Für Hersteller von Stahl- und Aluminiumbauteilen legt die EN 1090-1 die Anforderungen an den Konformitätsnachweis, die werkseigene Produktionskontrolle, die Herstellerzertifizierung und die CE-Kennzeichnung fest. Die werkseigene Produktionskontrolle (WPK) ist ein zentrales Element der Norm und umfasst qualitätssichernde Maßnahmen für Personal, Einrichtungen, Bemessung, Werkstoffe, Bauteilspezifikationen, Prüfungen und nichtkonforme Produkte [2] . Die WPK muss dokumentiert und von einer benannten Stelle überprüft und zertifiziert werden.

Bauunternehmen profitieren ebenfalls von der Einhaltung der EN 1090. Die Norm legt Anforderungen an die werkseigene Produktionskontrolle fest, die sicherstellen, dass die hergestellten Bauteile den festgelegten Standards entsprechen. Dies ist von großer Bedeutung, da Stahl- und Aluminiumbauteile eine wesentliche Rolle in der Tragfähigkeit und Sicherheit von Bauwerken spielen. Durch die Einhaltung der Norm können Bauunternehmen die Qualität und Konformität ihrer hergestellten Bauteile gewährleisten und rechtliche Konsequenzen vermeiden.

Darüber hinaus ermöglicht die EN 1090 den freien Warenverkehr innerhalb Europas. Durch die CE-Kennzeichnung, die auf der Konformität mit der Norm basiert, können Inverkehrbringer die Konformität ihrer Produkte mit den geltenden europäischen Richtlinien und Normen nachweisen. Dies erleichtert den Handel mit Bauprodukten und schafft Vertrauen bei Kunden und Auftraggebern.

Die EN 1090 ist auch mit anderen Normen wie der EN 10204 und der EN ISO 3834 verbunden. Die EN 10204 regelt die Arten von Prüfbescheinigungen für metallische Erzeugnisse, während die EN ISO 3834 die Anforderungen an die Schweissqualität festlegt. Die Einhaltung dieser Normen ist ebenfalls wichtig, um die Qualität und Sicherheit der hergestellten Bauteile zu gewährleisten.

Jetzt sind Sie dran!

Die EN 1090 ist ein umfassendes Regelwerk, das viele Aspekte der Herstellung, Prüfung und Kennzeichnung von Stahl- und Aluminiumbauteilen abdeckt. Die hier bereitgestellten Informationen geben einen grundlegenden Überblick über die Norm und ihre Bedeutung für die Bauindustrie. Es ist jedoch zu beachten, dass dies nur ein Auszug der verfügbaren Informationen ist.

Um die Norm EN 1090 vollständig zu verstehen und in der eigenen Praxis anzuwenden, wird empfohlen, weitere Informationen zu suchen. Dies kann durch den Zugriff auf die vollständigen Normtexte wie EN 1090-1, EN 1090-2 und EN 1090-3 geschehen. Diese Normtexte enthalten detaillierte Anforderungen und technische Regeln, die bei der Umsetzung der Norm helfen.

Darüber hinaus können Schulungen, Seminare oder Kurse zur besucht werden, um ein tieferes Verständnis für die Anwendung der Norm zu erlangen. Es gibt auch Fachliteratur und Leitfäden, die speziell auf die EN 1090 zugeschnitten sind und praktische Anleitungen für die Umsetzung bieten.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Anwendung der EN 1090 ein gewisses Maß an Verantwortung und Sorgfalt erfordert. Es ist ratsam, sich mit den nationalen und regionalen Vorschriften vertraut zu machen, die die Anwendung der Norm in Ihrem Land oder Ihrer Region regeln.

Die Einhaltung der EN 1090 kann dazu beitragen, die Qualität und Sicherheit von Stahl- und Aluminiumbauteilen zu gewährleisten und den freien Warenverkehr in Europa zu ermöglichen. Durch die Anwendung der Norm in Ihrer eigenen Praxis können Sie sicherstellen, dass Ihre Bauprodukte den geltenden Normen entsprechen und den Anforderungen der modernen Bauindustrie gerecht werden.

Wir ermutigen Sie daher, weitere Informationen einzuholen und die EN 1090 in Ihrer eigenen Praxis anzuwenden. Dies wird nicht nur die Qualität und Sicherheit Ihrer Bauprodukte verbessern, sondern auch das Vertrauen Ihrer Kunden und Auftraggeber stärken.

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